Storytelling in der internen Unternehmenskommunikation
„Wir verstehen alles im menschlichen Leben durch Geschichten.“ (Jean-Paul Sartre)
Menschen haben sich schon immer Geschichten erzählt, um komplexe Erlebnisse verständlich zu machen und Informationen auf eine eingängige Art weiterzugeben. Individuelle Erfahrungen werden durch das Verpacken in eine Geschichte kollektiv erlebbar. Geschichten können für Familien, Dorfgemeinschaften und andere Gruppen aber auch eine stark identitätsstiftende Funktion haben, die sich in Zusammengehörigkeitsgefühl und Kooperation zeigt.
Auch Unternehmen können Geschichten erzählen, um einerseits den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern komplexe Zusammenhänge anschaulich darzustellen und andererseits, die Identifikation mit dem Unternehmen zu stärken.
Was ist Storytelling?
Die Online-Enzyklopädie Wikipedia definiert Storytelling (auf Deutsch: ‚Geschichten erzählen’) als „eine Erzählmethode, mit der explizites, aber vor allem implizites Wissen in Form von Leitmotiven, Symbolen, Metaphern oder anderen Mitteln der Rhetorik weitergegeben wird“. Es geht also vor allem darum, das stille, unbewusste Wissen zu aktivieren und zugänglich zu machen. Die Idee, Storytelling in der internen Unternehmenskommunikation fruchtbar zu machen, ist nicht neu und in der Vergangenheit wurden Storytelling-Ansätze vor allem in der gedruckten Mitarbeiterzeitschrift und bei Veranstaltungen mit Rednern eingesetzt. Heutzutage ist vor allem das digitale Storytelling in Form von Videos relevant.
Was bringt Storytelling einem Unternehmen?
Storytelling basiert auf der Grundidee, dass eine lebendig erzählte Geschichte länger und besser im Gedächtnis bleibt als ein nüchterner Vortrag oder eine schriftliche Anleitung. Bei der reinen Informationsweitergabe führt dies im Idealfall zu einer geringeren Fehleranfälligkeit und somit höherer Produktivität. Ein zweiter wichtiger Aspekt ist die Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das Unternehmen. Geschichten aus und im Unternehmen führen zu einer besser informierten und in weiterer Folge motivierten Belegschaft. Entscheidungsfindungsprozesse im Management können von den Mitarbeitern besser nachvollzogen bzw. verstanden werden und Unternehmensgeschichten stärken auch das Gemeinschaftsgefühl zwischen Kolleginnen und Kollegen sowie die Identifikation mit dem Arbeitgeber.
Was bringt Storytelling der internen Kommunikation?
In der täglichen Informationsflut konkurriert die interne Unternehmenskommunikation mit anderen medialen Angeboten und Kommunikationsmitteln um die Aufmerksamkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit rein textbasierten Beiträgen in Newslettern, internen Blogs oder Wikis wird es immer schwieriger, wahrgenommen zu werden und die relevanten Botschaften zu platzieren. Ein gut gemachtes Video mit einer authentisch erzählten Geschichte kann aus der Masse herausstechen und so die Aufmerksamkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen.
3 Tipps für erfolgreiches Storytelling in Unternehmen
Was sollte man nun konkret beim Einsatz von Storytelling in der internen Kommunikation beachten? Die folgenden Tipps können bei der Themenfindung und Umsetzung helfen:
1) Authentische Geschichten erzählen
Das Um und Auf beim Storytelling ist die Glaubwürdigkeit. Es sollten Geschichten erzählt werden, die auf tatsächlichen Ereignissen im Unternehmen beruhen. Anstatt Geschichten frei zu erfinden, sollten reale Erlebnisse und Erfahrungen im Fokus stehen.
2) Die Mitarbeiter erzählen lassen
Am schönsten werden Geschichten von denen erzählt, die sie selbst erlebt haben. In einem Unternehmen wissen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am besten über ihre tägliche Arbeit Bescheid. Sie kennen die Probleme und Herausforderungen, aber auch unterschiedliche Lösungsansätze. Dieses Wissen sollte unbedingt für Geschichten im Rahmen des Storytellings genutzt werden!
3) Geschichten mit Mehrwert erzählen
Idealerweise steht ein konkretes Problem oder ein firmeninternes Ereignis im Zentrum der Geschichte. Für ein Problem sollten greifbare Lösungsansätze angeboten werden, bei firmeninternen Ereignissen Hintergrundinformationen und Erklärungen. Dadurch bekommt die Geschichte eine unmittelbare Relevanz für den Arbeitsalltag der Belegschaft.
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