Richtfunk oder Flurfunk? Formen der internen Unternehmenskommunikation
„Man kann nicht nicht kommunizieren.“ (Paul Watzlawick)
Das wohl bekannteste Zitat des Philosophen Paul Watzlawick trifft nicht nur auf die persönliche Kommunikation zwischen einzelnen Individuen, sondern auch auf die Unternehmenskommunikation. Die Kommunikation zwischen Angehörigen von Unternehmen und Organisationen wird als interne Unternehmenskommunikation bezeichnet. Sowohl die private, als auch die Unternehmenskommunikation zielen grundsätzlich auf Verständigung ab. Die interne Kommunikation umfasst dabei die Kommunikation zwischen dem Management und den Mitarbeitern sowie die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander. Dabei spielen verbale und nonverbale Aspekte eine Rolle. Die interne Kommunikation ist damit neben der externen Kommunikation eine der beiden Teilbereiche der Organisations- bzw. Unternehmenskommunikation.
Was sind die Ziele der internen Kommunikation?
Grundsätzlich lassen sich vier Hauptziele der internen Kommunikation festmachen:
1) Informationsverbreitung
Der reibungslose Informationsfluss zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines Unternehmens ist das Fundament der internen Unternehmenskommunikation. Je nach Information können alle, oder Teile der Mitarbeiter involviert sein. Nur durch eine Kommunikationskultur, welche die relevanten Informationen in möglichst kurzer Zeit an die richtigen Empfänger bringt, können die weiteren drei Ziele erreicht werden.
2) Optimierung interner Abläufe
Basierend auf einer gezielten und umfassenden Informationsweitergabe können Schwachstellen und Probleme in einem Unternehmen erkannt werden. Daran anschließend können organisatorische Abläufe mit möglichst geringen Reibungsverlusten optimiert werden.
3) Wissensaustausch & Dialog
Interne Kommunikation ist keine Einbahnstraße! Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen nicht nur passive Empfänger von Informationen sein, sondern auch auf die kommunizierten Inhalte aktiv reagieren. Nur durch den Dialog können die praktischen Erfahrungen der Mitarbeiter wieder an das Management rückgemeldet werden. Dem gegenseitig voneinander Lernen im Sinne eines Wissensaustauschs innerhalb der Belegschaft kommt dabei ebenfalls, nicht nur im Hinblick auf die Mitarbeiterfluktuation, eine bedeutende Rolle zu. Das Feedback kann anschließend in weitere Optimierungsprozesse einfließen.
4) Motivation & Mitarbeiterbindung
Zu guter Letzt ist die Mitarbeitermotivation und -bindung ein wichtiges Ziel einer erfolgreichen internen Kommunikation. Transparenz und Effizienz in der Kommunikation spornen Mitarbeiter an und signalisieren Wertschätzung und Anerkennung. Darüber hinaus kann auch einem Wissensverlust durch hohe Mitarbeiterfluktuation entgegengewirkt werden.
Auf die Form kommt es an: Formelle vs. informelle Kommunikation
Prinzipiell unterscheidet man zwischen zwei Formen der internen Unternehmenskommunikation: der formellen und informellen Kommunikation.
Formelle Kommunikation:
Die formelle interne Kommunikation ist strategisch geplant und wird über etablierte Kommunikationsinstrumente und -kanäle, beispielsweise Newsletter, Intranet, Messaging-Tools, Wikis, etc., betrieben. Die Art und Weise steht dabei in einem engen Zusammenhang mit der bestehenden internen Unternehmenskultur (beispielsweise top-down vs. egalitär). Diese unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen beeinflussen die Form, den Inhalt und den Kommunikationsablauf – diese sind quasi formell vorgegeben. Ein zentrales Merkmal der formellen Kommunikation ist, dass sie in der Regel nicht an einzelne Personen gebunden ist. Damit wird sichergestellt, dass der Informationsfluss im Unternehmen auch bei Krankheit oder Ausscheiden eines Mitarbeiters reibungslos funktioniert.
Informelle Kommunikation:
Die informelle Kommunikation ähnelt noch mehr der Kommunikation im privaten Bereich.
Im Gegensatz zur formellen Kommunikation ist sie nicht organisatorisch geregelt und meist an einzelne Mitarbeiter gebunden. Sie umfasst oft persönliche Befindlichkeiten, Gerüchte sowie Halbwahrheiten und die Informationen werden überwiegend von Person zu Person oder in Kleingruppen weitergegeben. Dieser Teil der internen Kommunikation wird häufig auch als Flurfunk bezeichnet. Dieser negativ konnotierte Begriff verweist darauf, dass diese Art des formlosen Informationsflusses oft als Störfaktor gesehen wird. Damit die formelle Kommunikation ungehindert funktionieren kann, so die Annahme, muss der Flurfunk unbedingt minimiert werden.
Neuere Ansätze haben allerdings die Bedeutung dieser Kommunikationswege erkannt und versuchen, die informelle Kommunikation produktiv für das Unternehmen nutzbar zu machen.
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